Altostratus (As)

Der Altostratus (As) – als eine von zehn Wolkengattungen – ist neben dem Altocumulus die zweite Wolkenschicht des mittelhohen Wolkenstockwerks. Er kommt in Höhen zwischen etwa 2 und 7 Km über dem Erdboden vor und besteht wechselweise aus Eiskristallen und Wassertröpfchen (gehört damit zu den Mischwolken). Die Bezeichnung “Altostratus” wurde im Jahre 1877 eingeführt.

Die dünne Form des Altostratus (translucidus) lässt die Sonne bzw. den Mond noch durchscheinen. Dann sehen die Sonne bzw. der Mond typischerweise aus wie durch Mattglas betrachtet.

Ein typischer dünner Altostratus
Ein typischer dünner Altostratus

Bei der dickeren Form des Altostratus (opacus) sind Sonne und Mond nicht mehr zu erkennen.

Ein typischer dicker Altostratus
Ein typischer dicker Altostratus

Die dünne und dicke Form des Altostratus erscheinen ganz überwiegend mit "glatter" Unterseite und ohne weitere augenscheinliche Unterschiede oder veränderliche Strukturmerkmale. Daher gibt es bei dieser Wolke keine einzelnen Arten. Doch in manchen Fällen sind innerhalb der Wolkenschicht doch noch weitere Unterscheidungsmerkmale auszumachen. So sind mitunter Wellen in der Altostratus-Schicht erkennbar:

Ein typischer Altostratus mit Wellen
Ein typischer Altostratus mit Wellen

In seltenen Fällen nimmt die Unterseite der Altostratus-Schicht eine streifige Form an:

Ein typischer Altostratus mit Streifen
Ein typischer Altostratus mit Streifen

...und nur in ganz seltenen Fällen macht sich bei Altostratus eine doppelte bzw. mehrfache Schichtung bemerkbar:

Altostratus, doppelt oder mehrfach geschichtet
Altostratus, doppelt oder mehrfach geschichtet

Häufiger sind da schon die Erscheinungsformen, die durch fallenden Niederschlag unterhalb der As-Schicht hervorgerufen werden. So kommt es ziemlich oft zur Ausbildung ausgeprägter Fallstreifen:

Typischer dünner Altostratus mit Fallstreifen
Typischer dünner Altostratus mit Fallstreifen

Mitunter erstrecken sich die sichtbaren Fallstreifen bis zum Erdboden, was den Altostratus als Niederschlagsbringer kennzeichnet:

Dicker Altostratus mit Niederschlagsstreifen
Dicker Altostratus mit Niederschlagsstreifen

Durch den fallenden Niederschlag unterhalb der Altostratus-Schicht wird oft weitere Wolkenbildung angeregt:

Unter As-Schicht: Neue Wolkenbildung durch fallenden Niederschlag
Unter As-Schicht: Neue Wolkenbildung durch fallenden Niederschlag

Sehr häufig schließlich sind die Fälle, bei denen an der Unterseite beutelartige Formen erscheinen:

Treten häufig auf: beutelartige Formen an der Unterseite des As
Treten häufig auf: beutelartige Formen an der Unterseite des As

Der Altostratus mag bei oberflächlicher Betrachtung oft nur einheitlich grau wirken. In Wirklichkeit aber kann seine Unterseite ganz unterschiedlich ausgeprägte Strukturen aufweisen, weshalb er eine im Vergleich mit anderen "grau" erscheinenden Wolkengattungen wie Nimbostratus bzw. Stratus sehr abwechslungsreiche Formenvielfalt besitzt.

Für den Altostratus existieren mehrere Unterarten:

Altostratus translucidus (dünner Altostratus)

Altostratus opacus (dicker Altostratus)

Altostratus duplicatus (doppelt/mehrfach geschichteter Altostratus)

Altostratus undulatus (welliger Altostratus)

Altostratus radiatus (streifiger Altostratus)

 

Folgende Sonderformen treten auf:

Altostratus virga (Altostratus mit Fallstreifen)

Altostratus praecipitatio (Altostratus mit Niederschlagsstreifen)

Altostratus pannus (Altostratus mit niederschlagsbedingten Wolkenfetzen)

Altostratus mamma (Altostratus mit Beutelformen),

wodurch die Wolke genau klassifiziert werden kann.

Darüber hinaus sei darauf hingewiesen, dass Altostratus als Wolkenschicht nicht nur grau erscheint. Bei geeignetem Lichteinfall zu Sonnenauf- bzw. -untergang entstehen vielmehr gerade bei ihm unglaublich faszinierende Farbspiele an der Wolkenunterseite, die so bei keiner anderen Wolkengattung auftreten, außer vielleicht noch bei Altocumulus.

Abendrot an der Unterseite von Altostratus
Abendrot an der Unterseite von Altostratus

(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)

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